Geschichte

“Was machen wir nur mit den ganzen Flaschen?” und “Was fehlt in der Welt?”

Die erste Frage stellten sich die beiden Cousins Jan Mörsch und Raul Krauthausen nach einer Party 2005. Am morgen danach lag zwischen den ganzen Flaschen auch eine aktuelle NEON- Ausgabe in der ein Wettbewerb mit der zweiten Frage “Was fehlt in der Welt?” ausgeschrieben war. Diese Frage trieb die beiden Cousins auf dem Weg mit den Flaschen zum Supermarkt um, bis Jan die Idee mit der CharityBox kam. Eine Box bei der man bei der Rückgabe der Pfandflaschen einen Knopf drücken sollte, wenn man das Geld spenden möchte. An der Kasse würde der gespendete Betrag zu den bisherigen Spendengelder angezeigt werden. Die Chance auf ein gutes Gefühl während man Geld ausgibt – das war die Idee. Mit einem Erklärvideo haben sich Jan und Raul bei dem NEON-Wettbewerb mitgemacht. Was die Jury dann zu sehen bekam, soll hier nicht vorenthalten werden:

Danach haben Raul und Jan den Wettbewerb schnell wieder vergessen bis eines Tages das Telefon klingelte und der Anrufer nur meinte: “Sie haben einen Smart Roadster limited edition gewonnen” – In Zeiten von Kaffeefahrten und Spam wurde Raul ein bisschen skeptisch. Erst die Aufklärung eines Jurymitglieds: “eure Idee war so bescheuert gut, dass ihr entweder rausfliegen oder gewinnen musstet”, überzeugte die beiden Cousins und sie holten das Auto in München ab. Da weder Jan noch Raul einen Führerschein besaßen und der Kofferraum eines Smarts echt nicht rollstuhlkompatibel ist, fand das Auto bald einen neuen Besitzer und die beiden SOZIALHELD*INNEN-Gründer ein Startkapital um die erste CharityBox zu entwickeln. Es sollte nicht nur bei dem Video bleiben. Schon bald stellte sich heraus, dass die Grundidee zwar gut, aber die Umsetzung sehr umständlich war: viel zu technisch und zu teuer. Der Knopf und die Monitore mussten weg und etwas Einfaches her.

Schon bald sollte eine richtige Box im Mittelpunkt stehen. Eine Pfandbox neben den Flaschenrückgabeautomaten, in die man einfach den Pfandbon werfen kann. Neben dem geringeren technischen Aufwand hatte eine solche Box auch den psychologischen Vorteil, nämlich dass Menschen wirklich das Gefühl einer Spende haben und nicht nur einen ominösen Knopf drücken und sich der Betrag in Nullen und Einsen auflöst. Gleichzeitig können sich die Organisationen, an die das Geld gehen soll, auf der Box präsentieren. Die »Pfandtastisch helfen!«-Box war geboren.

Der Prototyp wurde zunächst gemeinsam mit dem Verein Berliner Tafel e.V. in KAISERS-Filialen erprobt. Mit den ersten Erfahrungen wurde die Box weiterentwickelt und konzipiert, wie auch andere Organisationen von dem neuen Fundraisinginstrument profitieren können. Mit den ersten Spendenerfolgen für die Berliner Tafel kamen auch neue Partner und die ersten Preise (nach dem Smart von NEON). 2008 gewannen die SOZIALHELDEN den startsocial Preis, der mit 5.000,- dotiert war und von der Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel verliehen wurde.

Sozialhelden freuen sich: Bundeskanzlerin Angela Merkel ehrt Pfandtastisch helfen

Aus den beiden Fragen, die 2005 im Raum standen, ist eine Idee entstanden, die heute mit mehreren hundert Boxen deutschlandweit Anklang findet. Und die SOZIALHELD*INNEN sind noch lange nicht fertig!